Unvernetzte Schaumstoffe vs. Vernetzte Schaumstoffe – Eigenschaften und Unterschiede
Vernetzte Schaumstoffe werden durch verschiedene Methoden hergestellt. Darunter gibt es sowohl chemische Verfahren – wie die Peroxidvernetzung und Silanvernetzung – als auch physikalische Methoden wie die Elektronenstrahlvernetzung. Ziel ist jeweils eine geschlossenzellige Struktur, da der PE-Schaum dadurch andere Eigenschaften erhält als offenzellige Schaumstoffe. So beeinflusst die Vernetzung von Schaumstoffen ihre Druck- und Verformungseigenschaften, Zugeigenschaften, thermische Merkmale, Wasseraufnahme, chemische Widerstandsfähigkeit und Witterungsbeständigkeit sowie die Oberflächenstruktur.
Unvernetzt und vernetzt – Schaumstoffeigenschaften im Vergleich
Druckeigenschaften (Härte & Rückstellung):
Vernetzte und unvernetzte Schaumstoffe zeigen unterschiedliche reversible und konstante Reaktionen auf Druck.
Im Gegensatz zu vernetzten Schaumstoffen ermöglichen unvernetzte Schaumstoffe i. d. R. nur ein begrenztes Zusammendrücken, bevor ihre Zellen platzen. Deshalb hat Schaum in der unvernetzten Form einen wesentlich geringeren Rückpralleffekt, kehrt also nicht in seine ursprüngliche Form zurück.
Diese Eigenschaft ist jedoch insbesondere für Konstruktivverpackungen vorteilhaft und erwünscht. Die Schlag- oder Fallenergie wird durch das Zerplatzen der Zellen sehr gut abgebaut. Das zu schützende Teil wird also sanfter entschleunigt und deshalb mechanisch deutlich weniger belastet – und zwar in vielen wiederholten „Fällen“. Es polstert die Artikel also auch bei mehrfachen Einwirkungen von außen, z. B. durch einen Sturz. Kartons aus Wellpappe können dagegen eine äußere Einwirkung nur einmalig ertragen. Die Wellen kollabieren und sind dadurch an diesen Stellen nicht mehr in der Lage erneut Energie abzubauen.